Impfstoffforschung

Impfstoffforschung

Deutschland ist bisher gut durch die COVID-19-Pandemie gekommen. Doch wir erleben weiterhin erhebliche Beeinträchtigungen in der Gesellschaft, der Wirtschaft und dem sozialen Miteinander.

Die Bundesregierung engagiert sich daher intensiv, sowohl national als auch international, bei der Suche nach geeigneten Impfstoffen. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) stellt der internationalen Impfstoffinitiative CEPI insgesamt 230 Mio. € zusätzlich für die internationale Impfstoffentwicklung gegen SARS-CoV-2 zur Verfügung. Zur Stärkung und Beschleunigung der Entwicklung von Impfstoffen haben wir darüber hinaus ein Nationales Sonderprogramm im Umfang von bis zu 750 Mio. € gestartet. Als starker Standort in Forschung und Entwicklung hat Deutschland hier eine besondere Verantwortung.

Mit dem Sonderprogramm sollen bereits zu einem frühen Entwicklungszeitpunkt die Produktionskapazitäten ausgeweitet und die klinischen Studienkapazitäten für aussichtsreiche Impfstoffkandidaten erhöht werden. Vor einer Zulassung muss die Sicherheit und Wirksamkeit eines Impfstoffs in klinischen Prüfungen gezeigt werden.

Die dafür erforderlichen Prüfungen der Phasen I bis III werden üblicherweise nacheinander und nur mit der notwendigen Probandenzahl durchgeführt. Um den Entwicklungsprozess zu beschleunigen, ermöglichen wir den beteiligten Firmen gleichzeitig ihre Produktionskapazitäten zu steigern und die klinischen Prüfungen der Impfstoffkandidaten durchzuführen. Zusätzlich wird ermöglicht, besondere Zielgruppen in Deutschland (z. B. Gesundheitspersonal und verschiedene Altersgruppen) in größerem Umfang in die klinischen Prüfungen einzuschließen. Damit können schon sehr früh wichtige Informationen zur Sicherheit und Wirksamkeit der Impfstoffkandidaten in diesen Bevölkerungsgruppen gewonnen und der mögliche Nutzen einer Impfung bereits einem größeren Personenkreis angeboten werden.

Am 11. Juni 2020 haben wir die Förderrichtlinie des Sonderprogramms zur Beschleunigung der Forschung und Entwicklung dringend benötigter Impfstoffe gegen SARS-CoV-2 veröffentlicht. Bis zum 15. Juli 2020 konnten interessierte Firmen ihre Anträge einreichen und am 27. Juli hat ein unabhängiges Gutachtergremium die Impfstoff-Entwicklungsvorhaben der BioNTech SE (Mainz), der CureVac AG (Tübingen) und der IDT Biologika GmbH (Dessau-Roßlau) zur Förderung empfohlen.

Natürlich hoffen wir alle darauf, dass im kommenden Jahr schon die ersten Impfstoffe zugelassen werden und dann für alle, die es wünschen, verfügbar sind. Dennoch muss der Nachweis des Nutzens und der Sicherheit für uns – bei aller gebotenen Eile – Vorrang vor der Geschwindigkeit haben. Wir wollen mit unserem Sonderprogramm dazu beitragen, die Prüfung der Impfstoffkandidaten so schnell und so sicher wie möglich durchzuführen, ohne dabei riskante Abkürzungen zu nehmen.