Screenshot Handwerkerzeitung Bautzen

Die Bedeutung der Energiewende für Handwerksunternehmen

#VollerEnergie im sächsischen Handwerk


(Handwerk Ostsachsen, Ausgabe Nr.1, März 2021) Die kommenden acht bis zehn Jahre werden die entscheidenden Jahre auf dem Weg zu einem dezentralen Energiesystem sein. Im Unternehmen,aber auch im Privathaushalt steht das Ziel der Energieeffizienz immer mehr im Fokus. Photovoltaik, Windkraft, Nachtspeicherheizung, Nutzung von alternativen Energieantrieben, Elektro-mobilität und/oder grüner Wasserstoff, Ladestationen, Batterie- und andere Speichertechnik, dezentrale Stromer-zeugung – das Thema Energiewendekennt viele Gesichter.

In einem dezentralen, erneuerbaren Energiesystem rückt die Energiewende näher an uns alle heran, und das gilt nicht nur für Strom, sondern gerade auch für Wärme in Gebäuden. Bei vielen Unternehmern wird nicht nur die Energiepolitik, sondern der Energieverbrauch und -bedarf für die Zukunft diskutiert.

Welche Erneuerungen sind sinnvoll und auch finanziellumsetzbar für den eigenen Hand-werksbetrieb? Wie kann Versorgungssicherheit mit dem Fokus Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit erreicht werden? Denn zum Schluss muss alles auch bezahlt werden.

Mit energiesparender Beleuchtung wie LED-Licht geht es los und endet bei Wärmeeffizienz der Gebäude. Manche Wirtschaftsansiedlung gelingt heute nur, wenn sichergestellt werden kann, dass die Strom- und Wärmeversorgung CO2-frei möglich ist.

In meinen Gesprächen mit sächsischen Handwerksunternehmen vernehme ich aber auch deutliche Zurückhaltung (wenn nicht gar Skepsis) gegenüber neuen Technologien. Das verstehe ich und gleichzeitig überrascht es mich. Der Energiebedarf von Handwerksbetrieben ist ein hoher. Ebenso sind die Kosten für Energienutzung ein relevanter Faktor. In der Abwägung, welche Maßnahmen sinnvoll sind, helfen meiner Erfahrung nach folgende Fragen: Wie betrifft mich die Energiewende „als Kunde“ bei den Energieversorgern? Wie betrifft die Energiewende meine Kunden, welche Aspekte der Energiewende sind im Dialog mit Kunden zu erwarten, auf die ein Handwerksunternehmen dann „kunden-orientiert“ mit Lösungen reagieren muss?

Als Energiepolitiker möchte ich die eigenen Beiträge Ihres Handwerks zum Umbau der Energieversorgung unterstützen! Das Handwerk spielt eine Vorreiterrolle in der Nutzung erneuerbarer Energien.

Mir ist die Hürde für Unternehmer bewusst, sich die Zeit für das Nachdenken über Strategien zur Energiewende zu nehmen. Die Herausforderung bei der Energieeinsparung liegt (ähnlich wie bei der Fachkräftesicherung oder der Digitalisierung) darin, langfristig zu denken. Im achtsamen und aufmerksamen Umgang mit Energie liegt jedoch die große Chance im Wettbewerb um Kunden und die Aussicht auf großes Einsparpotential bei den Energiekosten. Dem Handwerk als „Wirtschaftsmacht von nebenan“ erwächst geradezu eine Vorreiterrolle – nicht zuletzt beim kommunalen Energiemanagement.

Gern möchte ich mit den Fachverbänden und Innungen dazu ins Gespräch einsteigen. Wenn wir sorgsam mit den Ressourcen umgehen, unsere Potentiale nutzen, dann sorgen wir für eine bessere Bewahrung der Schöpfung.