"Ein Weiter so" wird nicht funktionieren!
Die Stadt Dresden hat Anfang Juni 2023 eine sofortige Haushaltssperre verhängt. Anlass ist die aktuelle Mai-Steuerschätzung. Daraus geht hervor, dass die Einnahmen nicht so stark steigen werden wie erhofft. Gleichzeitig explodieren die Ausgaben. Für dieses Jahr liegen die Mehrbedarfe und Risiken bei mehr als 80 Mio. €, für 2024 erwartet das Rathaus knapp 93 Mio. €.
Für unseren Finanzexperten Peter Krüger kommt die Haushaltssperre nicht unerwartet:
“Schon länger deutete es sich an, dass die Landeshauptstadt finanziell ins Ungleichgewicht zu gleiten droht. Die Ursachen sind vielfältig, sie liegen zum einen in der eingetrübten Konjunktur. Dadurch wer- den die Steuereinnahmen nicht in dem Maße steigen wie prognostiziert. Zum anderen wirkt sich auch die hohe Inflation aus, die Preisexplosionen z.B. bei den Baukosten zur Folge hat. Aber auch die gestie- genen Personalkosten und die teilweise dramatische Steigerung der Zuschussbedarfe für städtische Gesellschaften und Eigenbetriebe, wie DVB, Bäderbetrieb und Städtisches Klinikum schlagen millionenschwer zu Buche. In einzelnen Positionen lässt aber auch der Bund die Kommunen sprichwörtlich im Regen stehen. Hier seien insbesondere die Asylkosten genannt.
Alles in allem sind das sehr herausfordernde Aufgaben für Verwaltung und Politik, hier die richtigen Lösungsansätze zu finden. Wir müssen Maß und Mitte halten und verantwortungsvoll mit der Situation umgehen, um schnellstmöglich wieder in sicheres finanzielles Fahrwasser zu kommen. Ein 'Weiter so‘ wird nicht funktionieren.”